Wissenschaftler als Unterstützer der Friedensbewegung
Zum Jahresende hat uns die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative geschrieben. Wie auch ICAN, die Träger des Friedensnobelpreises, weisen sie darauf hin, dass es dringend geboten ist, die atomare Abrüstung voran zu bringen anstatt auch noch bestehende Rüstungsvereinbarungen zu kündigen, wie es US Präsident Trump mit dem INF Vertrag getan hat.
Hunderttausende Menschen haben in den 80-er Jahren gegen die Stationierung von atomar bewaffneten Mittelstreckenraketen in Deutschland protestiert. Zusammen mit Wissenschaftler haben sie auf die Gefahr der Vernichtung der Menschheit hingewiesen, wenn man Raketen stationiert, die mit Flugzeiten von 5-15 Minuten jede "diplomatische Reaktion" unmöglich machen und den Militärs nur den tödlichen Gegenschlag als "Lösung" suggerieren.
Beispiele für die Weckrufe von Wissenschaftlern mit einem wissenschaftlich-demokratischen Selbstverständnis sind das Russell-Einstein-Manifest, die Mainauer Erklärung, der Appell der Göttinger 18. Ihnen gemeinsam ist die Einsicht in die Notwendigkeit, die eigene Position, das Wissen und die Fähigkeiten für die Förderung von Frieden und Verantwortung – und in diesem Falle – gegen nukleare Aufrüstung einzusetzen.
Mit der einseitigen Kündigung des INF-Vertrags durch den Präsidenten der USA steht die Weltgemeinschaft heute an einem historischen Punkt, an dem der Imperativ der atomaren Abrüstung in Frage steht. Doch in einer technologiebasierten Welt sind es die NaturwissenschaftlerInnen und IngenieurInnen, denen Verantwortung in immer neuen Bereichen zukommt. Der Nutzen von Künstlicher Intelligenz bei der Automatisierung der Kriegsführung, die kaum absehbaren Folgen von Eingriffen in das (menschliche) Genom, die Konsequenzen der computergestützten Verarbeitung großer Datenmengen für die Unverletzlichkeit der Privatsphäre aller sind nur einige Beispiele für aktuelle Herausforderungen, bei denen WissenschaftlerInnen Verantwortung übernehmen können. Das Vorsorgeprinzip (Precautionary Principle), der Bericht „Late lessons from early warnings“ der Europäischen Umweltagentur und nicht zuletzt die Rolle der WissenschaftlerInnen in der Geschichte der Kernspaltung sind Orientierungspunkte, die wir heute nutzen können, um unsere Verantwortung wahrzunehmen. Dazu gehört auch, dass wissenschaftliche Arbeitsbedingungen Reflexionsprozesse ermöglichen, die verantwortungsbewusste Forschung fördern.
Warnendes Beispiel sind die Verstrickungen der deutschen Physiker mit dem NS-Regime. Für NatWiss ist dies die Bestätigung, dass Verantwortung und Wissenschaft immer wieder neu und zusammen gedacht wie auch praktiziert werden müssen. Besonders dringlich ist die Bewahrung bestehender Abkommen für nuklear Rüstungskontrolle und Abrüstung wie den INF-Vertrag und die Durchsetzung neuer Verträge zum Verbot und Abschaffung aller Atomwaffen.
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NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für Frieden und Zukunftsfähigkeit
Marienstr. 19/20 · 10117 Berlin
Als vordringlichstes Ziel bietet sich an, die Bundesregierung endlich zum Abzug der immer noch in Büchel liegenden US Atombomben zu bewegen und sie zur Unterschrift unter den Atomwaffenverbotsvertrag der UN zu zwingen.
Mehr dazu und zur Geschichte der Wissenschaftler bei der Entdeckung der Kernspaltung und bei dem Irrweg zur Entwicklung der Atombombe bei http://natwiss.de/80-jahre-nukleare-kernspaltung/
Kommentar: RE: 20181224 Atomare Abrüstung endlich voranbringen
Hallo Rainer,
das Verteidigungsministerium will offenbar Nägel mit Köpfen machen: Die Bundeswehr soll neue Kampfflugzeuge bekommen, die Atomwaffen transportieren können. Das berichten die Stuttgarter Nachrichten. Milliarden an deutschen Steuergeldern würden dann ausgegeben, um den Massenmord an unschuldigen Zivilisten zu ermöglichen! Wir wollen das verhindern.
Gemeinsam mit der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW und der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ haben wir einen Offenen Brief an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) [https://www.icanw.de/neuigkeiten/keine-neuen-traegersysteme-fuer-atomwaffen-kaufen/] geschrieben. Die Entscheidung für atomwaffenfähige Kampfflugzeuge wäre – zusammen mit der Stationierung neuer US-Atombomben in Deutschland – die bedeutendste nukleare Aufrüstung seit der Nachrüstung in den 1980er Jahren.
Sollte sich die Ministerin tatsächlich dafür entscheiden, muss das Projekt durch den Bundestag. Das nächste Jahr wird also mit Sicherheit spannend! Eines ist klar: Atomare Abrüstung wird es nur mit einer starken Friedensbewegung geben.
Team von ICAN Deutschland, 24.12.2018 18:25
RE: 20181224 Atomare Abrüstung endlich voranbringen
Around the world, nations are signing onto a treaty to ban nuclear weapons. Even major weapons dealing nations are ending weapons sales to Saudi Arabia. Even the world's biggest war maker is taking positive steps. The U.S. Congress is closer than it's ever been to ending a war, the war on Yemen. Meanwhile, Trump is proposing to pull the U.S. military out of Syria and to reduce its presence in Afghanistan. And Iraqi legislators are demanding that the U.S. military finally get out of Iraq.
These are all partial steps that need to be built on. And they stand out in contrast to *all the negative developments*: increases in military spending, base construction, drone use, nuclear weapons production, threats of new wars, increased hostility between the world's biggest nuclear governments, a rise in racist and xenophobic hatred that fuels and is fueled by war, the ongoing normalization of militarism, and climate and environmental collapse.
The coming year is going to be a major challenge. ...
World BEYOND War, 31.12.2018 17:15
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Tags: #Grundrechte #Menschenrechte #Atomwaffen #Militär #Bundeswehr #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln #Wissenschaft #Widerstand #Geschichte #INF-Vertrag
Erstellt: 2018-12-24 12:00:52 Aufrufe: 1140
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