Online Abstimmungen und Umfragen
Inhalt
Nachdem wir mehrmals gefragt wurden, wo und wie man/frau im Internet mal schnell eine Abstimmung oder eine Umfrage zu einem Thema starten kann, haben wir uns ein wenig dazu umgesehen. Es gibt eine Vielzahl an Anbietern, die teilweise kostenpflichtige aber auch einige, die kostenlose Dienste ins Netz gestellt haben. Die möglichen Features sind dabei recht unterschiedlich.
Weiter unten befindet sich der Zugang zu unserer Lösung, die seit 10 Jahren funktioniert. Im ersten Jahr wurde noch ein unschöner Bug gefunden und behoben. Seit dieser Zeit wurde das Tool von unserem Verein für interne Abstimmungen genutzt und auch von anderen ca. 350 Mal (10.2.21).
Update 2021
Nachdem nun 10 Jahre ins Land gegangen sind, wird es an der Zeit zu schauen, welche aktuellen Möglichkeiten und Anforderungen an anonyme und sichere Abstimmungstools das Licht der Welt erblickt haben.
- Teilweise gegensätzliche Anforderungen an Abstimmungstools
Geheimhaltung
Die Abstimmung ist geheim, d.h. es ist unmöglich abgegebene Stimmen einzelnen Personen zuzuordnen.
Auch die Abstimmenden selbst können nicht nachweisen, welche Stimme sie abgegeben haben.
Transparenz und Kontrollierbarkeit
Alle das Abstimmungsverfahren betreffenden Aspekte sind dokumentiert und frei einsehbar.
Eine unabhängige Kontrolle sowohl des Verfahrens als auch einer einzelnen Abstimmung ist möglich.
Folgerung: Man kann nicht gleichzeitig sicherstellen, dass die Stimmen gezählt wurden, ohne dass irgendjemand weiß, wer wie abgestimmt hat. Oder man vertraut dem Computer blind. Das widerspricht aber der Nachvollziehbarkeit.
Eine digitale Wahl kann entweder geheim ("anonym") oder nachvollziehbar ("sicher") sein, beide Ansprüche schließen sich konzeptionell aus.
Empfehlung: offene Wahlen durchzuführen, bei denen die Namen aber durch Pseudonyme verschleiert sind, deren Zuordnung nur durch vorher benannte Vertrauenspersonen möglich ist. Dieses Vorgehen lässt sich mit vielen Werkzeugen durchführen aber nicht mit allen.
Faustregel: Wenn ein Tool verspricht, dass es geheime und sichere Onlinewahlen durchführen kann, würde ich dem nicht vertrauen, weil sich die Erstellenden mit dem fachlichen Hintergrund nicht ausreichend auseinander gesetzt haben, oder Marketing-Lügen dichten.
Wenn aber eine Lösung explizit auf das Paradoxon hinweist, wurde es zumindest von Menschen gemacht, die das Problem verstanden haben und sollte den anderen eher vorgezogen werden.
- Neue Tools
https://www.umfrageonline.com/
https://decidim.org/
Eine datensichere und open source Plattform für Bürger:innenbeteiligung aus Barcelona.
https://votesup.eu/
Zur Geheimhaltung schreibt das Manual von votesup.eu:
Das Geheimnis der Wahl stellt votesUP! sicher, indem geheime Abstimmungen anders verarbeitet werden: Im geheimen Modus werden Abstimmende in der Wähler:innen-Liste lediglich abgehakt und die Stimmzettel davon separat verarbeitet, sodass selbst auf technischer Ebene keine Möglichkeit besteht die Stimmen den Stimmberechtigten zuzuordnen.
Helios (Nachteil: man braucht einen Google-Account)
Belenios https://www.belenios.org/, eine Weiterentwicklung von Helios von einem französischen Informatik-Forschungszentrum
Im Gegensatz zu Helios kann der Server bei Belenios nicht unbemerkt weitere Stimmzettel abgeben (ballot stuffing).
Es ist freie Software, kann selbstgehostet werden und die von den Entwicklern kostenlos gehostete Version kann man auch ohne Google-Account nutzen.
In den FAQs wird darauf hingewiesen für welche Arten von Wahlen Belenios eine Option sein könnte: "man sollte stets die Sicherheit des zuvor verwendeten Wahlverfahrens analysieren" und die Eigenschaften mit denen des potentiell in Frage kommenden Online-Verfahrens vergleichen.
- ...
Andere Alternativen (Stand 2011)
Kostenpflichtig, bunt und mit vielen Einstell-Möglichkeiten sind u.a. zu finden:
Bei den kostenlosen Tools ist zu unterscheiden ob man/frau sie einfach mal so benutzen darf oder ob eine Anmeldung erforderlich ist. Einige Tools lassen sich auch ohne weiteres in die eigene Homepage einbauen, andere sind nur für bestimmte Zwecke verwendbar.
Hier eine kleine ebenfalls willkürliche Auswahl:
- www.onlyfree.de/kostenlose_umfrage.php zum Einbau in die eigene Hompage
- www.php-free.de/Umfragen/ PHP Scripte zum Selber-Basteln und einbauen
- www.doodle.com/ hauptsächlich für Terminabstimmungen
- http://www.dfn.de/dienstleistungen/dfnterminplaner/
vollständig anonyme Version und erweitert mit Anmeldung nutzbar, hauptsächlich für Terminabstimmungen - www.deineumfrage.de/ nur mit Anmeldung zu nutzen
- www.vote42.com/ nur mit Anmeldung, Einbau in die eigene Hompage
- www.ja-nein.com/erstellen.php ohne Anmeldung, Einbau in die eigene Hompage
Mitglieder unserer Arbeitsgruppe Zensur&Informationsfreiheit, die auch auf Open Source schwören, fanden das Thema interessant und waren sofort Feuer und Flamme. Sie haben zuerst einen Anforderungskatalog für so ein Tool geschrieben.
Anforderungen an ein offenes, kostenloses, anonymes und sicheres Abstimmungstool
- kostenlos
- keine Anmeldung notwendig
- keine Werbungeinblendungen oder anschließende Werbemails
- pro Person nur 1 Voting, keine Möglichkeit für Doppelabstimmungen
- jeder Teilnehmer an der Abstimmung wird nur gezählt, keine Speicherung von Namen oder Mailadressen
- Abstimmung per Checkbox (mehrere Möglichkeiten) oder Radio-Button (ja-nein-enthalten)
- Laufzeit der Abstimmung von 1 Tag (heute) bis beliebig
- anonym
Als Datenschützer sind wir bei "anonym" natürlich besonders genau:
- keine IP Adressenspeicherung, die ist auf unserem Server standardmäßig abgeschaltet
- kein Abspeichern von Cookies (unnötig, da sich alle Fragen auf einer Seite befinden, d.h. es wird nur ein HTML-Formular ausgefüllt. Ein späterer Bezug darauf ist unnötig.)
- keine Buchführung über Teilnahme, nur Löschen der Berechtigung nach der Teilnahme
- daher allerdings keine Erinnerungsmail an säumige Teilnehmer
- die email-Adressen der Teilnehmer werden nach dem Versand der Teilnehmereinladung nicht gespeichert, wenn diesen das Ergebnis der Abstimmung nicht zugestellt werden soll
- lediglich die Mailadresse des Erzeugers der Abstimmung wird bis zum Versand des Abstimmungsergebnisses am letzten Tag der Abstimmung um 23:59h aufbewahrt und erst nach dessen Versand gelöscht
- Ein Anonymitäts-Problem gibt es noch: Der Server-Admin kann während der Laufzeit die Zwischenergebnisse sehen und theoretisch verändern. Hier arbeiten wir z.Zt. noch an einer Verschlüsselung der benutzten Dateien.
Eine weitere Einschränkung der realisierten Lösung ist z.Zt. eine maximal mögliche Teilnehmerzahl von 20 Teilnehmer. Diese Begrenzung und die unpraktische Einzeleingabe der Mailadressen jeweils in eine extra Zeile ist leider nötig, um Spammern die Lust an dem Tool zu nehmen. Die z..Zt. maximal mögliche Zahl von 9 Wahl-Optionen (Fragen) ist willkürlich und kann bei Bedarf jederzeit erhöht werden.
Unsere Lösung
Wir haben zwei Skripte in Perl geschrieben. Mit dem einem kann man/frau eine Umfrage/Abstimmung erzeugen und starten. Dadurch erhält jeder zur Abstimmung Aufgerufene eine E-Mail mit einem individuellen Link auf das zweite Skript, um seine Stimme abzugeben.
In der Mail steht am Anfang ein vom Abstimmungs-Erzeuger festgelegter Text. Der Link zur Abstimmung befindet sich am Ende dieser Mail. Der Link kann nur einmal benutzt werden und ist danach ungültig. Es ist sichergestellt, dass die Stimmenabgabe nicht auf einen einzelnen Wähler zurückgeführt werden kann.
Es wäre schön, wenn möglichst viele dieses elektronische Abstimmungstool einmal (oder gern auch mehrmals) ausprobieren. Über Anmerkungen/Verbesserungsvorschläge an kontakt@aktion-fsa.de sind wir natürlich dankbar.
Und damit uns keiner als gedankenlose Technik-Freaks beschimpft: Über die Risiken elektronischer Wahlmaschinen haben wir natürlich auch nachgedacht und auch schon geschrieben.
- Bundesverfassungsgericht entscheidet gegen Wahlcomputer
- Stopp von Wahlcomputern stellt Öffentlichkeit der Wahl wieder her (04.03.09)
- Neuwahlen nach Wahlmaschinenpanne in Finnland
- Indische Wahlmaschinen fälschbar
Trotzdem denken wir, dass es immer mal wieder Gelegenheiten gibt, wo mal schnell eine Frage per Abstimmung geklärt werden muss, ohne ein physisches Treffen, ohne synchrone Telefonkonferenz, ...
Auch wenn wir das Tool gern allen zur Verfügung stellen, müssen wir aus rechtlichen Gründen auch ein paar Bedingungen aufstellen.
Haftungsausschluß:
- Aktion FsA e.V. stellt lediglich dieses Tool zur Verfügung und übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Ergebnisse der Umfrage, noch für Folgen daraus.
- Aktion FsA e.V. bemüht sich den Service dauerhaft anzubieten, übernimmt jedoch keine Garantie für die Funktion über den gesamten Abstimmungszeitraum.
- Der Nutzer des Tools verpflichtet sich damit keine Inhalte zu verbreiten, die rechtswidrig, schädigend, bedrohend, missbräuchlich, belästigend, unerlaubt, verleumderisch, vulgär, obszön, unanständig, persönlichkeitsrechtsverletzend, hasserfüllt oder rassisch, ethnisch oder anderweitig anstößig sind.
- Der Nutzer bestätigt die Kenntnisnahme und Einhaltung dieser Bedingungen mit dem Absenden des Abstimmungsformulars.
Auf zum Probieren!
Listing der verwendeten Skripte
Diese Dateien stehen unter Creative Commons Lizenz CC BY-NC-SA 3.0, d.h. man/frau kann den Inhalt vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen,Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes bzw. Inhaltes anfertigen bei Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen.
Zu den Listings
Kommentar: RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Wenn die Programme OpenSource sind, warum sind sie dann nicht zu sehen?
Werner 2011-07-18 15:35:11
RE: RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Hallo Werner,
du hast recht. Wir werden das bei unserem nächsten Treffen bereden und wenn keiner der Autoren was dagegen hat, dann werden wir die Quellen hier veröffentlichen.
Rainer 2011-07-21 15:11:37
RE: RE: RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Da wir ja alle für Open Source und Weitergabe von Wissen eintreten, haben wir die Skripte nun veröffentlicht (Link s. oben)
Viel Spass beim Ausprobieren oder selbst verändern.
Wir freuen uns über Hinweise, was man/frau besser machen kann.
Rainer 2011-07-31 12:04:11
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Hi, geheime Wahlen sind digital und nachvollziehbar leider nicht möglich, das ist ein Paradoxon.
Wir haben für die Mitgliederversammlung der BUNDjugend eine ausführliche Abhandlung geschrieben, wie man digitale Wahlen so gestalten kann, dass sie nah an eine geheime Wahl heran kommen.
https://wiki.bundjugend.net/doku.php?id=onlinewahlen
Viele Grüße,
Lu., 03.02.21 16:44
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Ich traue den Computern nicht,genau wie das BVerfG. Ein Knackpunkt ist, wie ein Prozessor aufgebaut ist weiß nicht mal der Hersteller,
weil kein Mensch mehrere Milliarden Transistoren verschalten kann (weshalb das auch Computer machen).
Deshalb müssen wir, wenn wir die Geräte nutzen, um so mehr auf Verfahren zurückgreifen, die sicherstellen, dass keine Dinge passieren, die wir nicht wollen.
Wenn Du einen Computer Wahlen durchführen lassen möchtest, muß nicht nur die Software open source sein, sondern es ist auch notwendig, die Hardware in- und auswendig zu kennen, also am besten selberzumachen.
Merwan, 07.02.21 14:29
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
2017 beim Chaos Computer Congress dem Vortrag über die "Untersuchung" der Software PC-Wahl konnte ich eindrucksvoll erfahren, welche Gefahren darin liegen, Maschinen (in diesem Fall Windows-PC Software) für die Durchführung von politischen Wahlen zu nutzen. Nicht erst seit dieser Zeit ist wohl der Begriff "Wahlcomputer" verbrannt.
Mittlerweile gibt es einige OpenSource Initiativen insbesondere im Vorfeld der US-Wahl letzten November die aber nicht so ohne weiteres für uns in Europa nutzbar sind.
Diese sind ohnehin alle relativ konventionelle Software-Projekte, die einfach durch größtmögliche Transparenz für die notwendige Sicherheit sorgen wollen. ... Meiner Meinung nach sind alle diese Versuche nicht realistisch erfolgreich.
Die größten Potentiale liegen IMO in Blockchain basierten Lösungen. Diese bieten aufgrund ihrer inhärent genutzten Technologe bereits einen grossen Vorteil gegenüber allen konventionellen Lösungen: sie sind dezentral und es werden keine vertrauenswürdige dritte Personen benötigt. Eine erste Lösung wurde wohl im Oktober im Rahmen einer München Genossenschaftsversammlung eingesetzt. Vielleicht sollten wir uns das mal detaillierter anschauen.
https://www.blockchain-insider.de/blockchain-basiertes-e-voting-erstmals-im-einsatz-a-968730/
Bis zur verbindlichen Rechtssicherheit ist es aber sicher noch ein Stück.
Do., 11.02.21 22:43
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Man sollte bedenken, dass es momentan immer noch keine guten Lösungen gibt um Wahlen wirklich geheim mit Blockchains abhalten zu können (dh. die Stimme von dem abstimmenden Privatekey zu entkoppeln ohne dass die Verifizierbarkeit verloren geht), nach meinem letzten Stand wird daran noch mit (angeblich) vielversprechenden Lösungsansetzen gearbeitet.
Mi., 12.02.21 12:14
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Ich weiß nicht, ob der Anwendungsfall WAHLEN personenbezogene public/private keys überhaupt benötigt. Wenn bei der Abstimmung die Authentifizierung (WER bin ich) von der Stimmabgabe (WAS wähle ich) getrennt ist, dann geht letzteres mit zufällig gewürfelten Schlüsseln. Ich weiss ja auch nicht, welcher Stimmzettel in der Wahlurne nun meiner gewesen ist, wenn ich bei der Auszählung dabei bin.
Ein anderes, viel größeres Problem ist aber der immense Energieverbrauch von so gut wie allen zur Zeit weit verbreiteten, wirklich dezentralen Blockchain-Implementation. Bevor nicht umweltfreundlichere Möglichkeiten zur Verifizierung der Chain existieren und diese auch erwiesen sicher sind (zB. durch Proof of Stake welches ja aber etwas skeptisch betrachtet wird), wäre es etwas unverantwortlich (vor allem als Grüne) solch eine Technologie zu empfehlen oder gar einzusetzen.
Do., 12.02.21 14:23
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Tatsächlich haben die meisten Blockchains (inclusive Bitcoin) einen absurd hohen Energieverbrauch. Für das Thema Wahlen wird aber vermutlich ohnehin nur eine Lösung auf Basis der Ethereum Blockchain in Frage kommen. Dort ist nun seit Ende letzten Jahres proof-of-stake im Einsatz, eine Technologie die den Energieverbrauch um 99% reduziert. Den Schwachstellen dieser Technik (Stichwort nothing-at-stake) wurde von Beginn an große Aufmerksamkeit gewidmet und entsprechende Lösungen eingearbeitet (Casper). Da gerade bei Ethereum eine breite Beteiligung wirklich hochrangiger Forschungsgruppen und Entwicklungsteam weltweit zusammenarbeitet, bin ich optimistisch, das auch künftige Probleme und Schwachstellen die sich zeigen werden -und ja, sie werden auftreten- gelöst werden. Und wir werden in ca. 5 Jahren, funktionierende Lösungen haben. Solange wird aber der gesellschaftliche Diskurs zu diesem Thema in Verbindung mit der notwendigen Klärung juristischer Fragen auch dauern.
Mi., 12.02.21 20:55
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Bei der letzten Bundestagswahl haben bereits 28% per Briefwahl abgestimmt. Ich hätte nicht erwartet, das das bereits damals so ein großer Anteil war. Dieser Anteil wird vermutlich in diesem Jahr nochmal signifikant steigen. Der Bedarf an Wahlen außerhalb von Wahllokalen ist also vorhanden. Die Auszählung von Briefwahlen ist ungleich schwieriger, fehleranfälliger und benötigt sehr viel Zeit, die auch erst am Wahlabend starten kann. Wir hatten letzten November ein abschreckendes Beispiel.
Ro., 13.02.21 09:31
RE: Anonyme Abstimmungen und Umfragen
Das BVerfG Urteil von 2009 noch immer gilt (https://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/cs20090303_2bvc000307.html ):
„Beim Einsatz elektronischer Wahlgeräte müssen die wesentlichen Schritte der Wahlhandlung und der Ergebnisermittlung vom Bürger zuverlässig und ohne besondere Sachkenntnis überprüft werden können.“
Und genau hier liegt mMn die Quadratur des Kreises: Jeder noch so ausgeklügelte Algorithmus (fälschungssicher und anonym) scheitert letztlich am Grundsatz der unmittelbaren Wahl [2]. Die Signalverarbeitung im Algorithmus bzw. innerhalb des Computers wird am Ende immer nur durch Experten nachvollziehbar sein. Dadurch ergibt sich die eine entscheidende Frage:
Wie erhält/behält man das Vertrauen der Bürger:innen, wenn diese das Verfahren nicht mehr nachvollziehen können und somit auf die Aussagen von Experten angewiesen sind?
Mal ganz davon abgesehen, dass es schwer ist, einen fälschungssicheren und fehlerfreien Algorithmus zu erstellen. Und selbst wenn man diesen hat, muss man ebenfalls sicherstellen, dass auch genau dieser Code am Ende ausgeführt wird.
Ma., 17.02.21 20:45
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Tags: #e-voting #Anti-Ueberwachung #Selbstschutz #Abstimmungen #Umfragen #Tool #Opensource #Perl #Wahl #Online #Anonym #sicher
Erstellt: 2011-07-14 16:42:16 Aufrufe: 60838
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