01.04.2023 Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg!

Ostermarsch in mehr als 100 Städten geplant

Ab nächsten Donnerstag bis zum Ostermontag wird es in Deutschland in mehr als 100 Städten Ostermärsche oder Kundgebungen für den Frieden geben. An einigen Orten gibt es auch Friedensfeste oder einen Waldspaziergang zu Einrichtungen der Bundeswehr oder anderen Militärstützpunkten. Eine Übersicht stellt das Netzwerk Friedenskooperative bereit, in dem wir seit mehr als 12 Jahren mitarbeiten.

Als in Berlin beheimatete Gruppe werden wir am nächsten Samstag, den 8. April ab 13h am Ostermarsch in Berlin teilnehmen und unsere Flyer Keine Drohnen für Krieg und Überwachung für eine Ächtung von Kampfdrohnen verteilen. Der Berliner Ostermarsch findet traditionell in jedem Jahr in einem anderen Stadteil statt, um auch von den Menschen im Kiez gesehen zu werden.

Start ist am Samstag, den 8. April ab 13h in Berlin Wedding auf dem Elise und Ottto Hampel Platz in der Müllerstr. 147, vor dem Jobcenter schräg gegenüber vom U-Leopoldplatz.

Die Berliner Friedenskoordination hat der Kundgebung und Demonstration für Frieden unter eine Aussage von Berthold Brecht gestellt:

"Lasst uns die Warnungen erneuern,
und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind!
Denn der Menschheit drohen Kriege,
gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind
und sie werden kommen ohne jeden Zweifel,
wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten,
nicht die Hände zerschlagen werden."

Wir wollen gesund und in sozialer Sicherheit leben im Frieden mit den Völkern der Welt!

Der Krieg in der Ukraine eskaliert mit jedem Tag. Abertausende Menschen wurden schon getötet, Millionen in die Flucht getrieben, Städte zerstört. Durch die Lieferung von immer mehr und immer schwereren Waffen, durch permanente Kriegsrhetorik und durch Schüren von Feindbildern macht sich Deutschland mitschuldig daran. Das wollen wir nicht.

Die Ausgaben für die deutsche Kriegsbeteiligung tragen wir Steuerzahlende. Die Steigerung der Militärausagaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts und die im Februar 2022 beschlossenen Kriegskredite unter dem Tarnnamen „Sondervermögen" kosten uns bald 100 Milliarden Euro jährlich. Der Anspruch unserer Regierung, in Europa militärische Führungsmacht zu werden, führt nach zwei von deutschem Boden ausgegangenen Weltkriegen in die falsche Richtung. Das wollen wir nicht.

Die auch von Deutschland verhängten Sanktionen gegen Russland schaden uns. Wir erleben Reallohnverlust, Preissteigerungen und erhöhte Energiekosten. Millionen fallen in die Armut. Gelder werden verschwendet, die wir dringend für die Überwindung der drängenden Probleme in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Umwelt und Klima benötigen. Frackinggas erhöht die Belastung der Biosphäre. Rüstungs- und Energiekonzerne fahren unvorstellbare Profite ein. Das wollen wir nicht.

Jeder weitere Kriegstag erhöht die Gefahr eines Dritten Weltkrieges. Alles scheint denkbar: Angriffe auf das Territorium Russlands, Ausdehnung auf NATO-Staaten, Havarie eines Atomkraftwerkes im Kriegsgebiet, selbst der Einsatz von Atomwaffen. Deutschland wird dann mit Sicherheit zum Schlachtfeld. Das wollen wir nicht.

Mit der Modernisierung der US-Atomwaffen auf deutschem Boden, der nuklearen Teilhabe der Bundeswehr, der Stationierung von US-Hyperschallwaffen, der Rolle Deutschlands als Drehscheibe von NATO und USA für ihre Kriegseinsätze in aller Welt sind wir mitverantwortlich und Teil der Maschinerie des Tötens. Das wollen wir nicht.

Von deutschem Boden darf nur Frieden ausgehen. Das wurde im 2-plus-Vier-Vertrag 1990 festgelegt. Es ist Zeit, dem auch Taten folgen zu lassen: Wir verlangen ein konsequentes Umdenken und Handeln der politisch Verantwortlichen entsprechend ihrem Amtseid, Schaden von uns abzuwenden und uns zum Nutzen zu sein.

  • Keine weitere Waffe an die Ukraine!
  • Schluss mit Kriegshetze und Sanktionen!
  • Ernstzunehmender, ehrlicher Einsatz für Verhandlungen ohne Vorbedingungen!
  • Keine Atomwaffen und Hyperschallwaffen auf deutschem Boden!
  • Für eine europäische Sicherheitsarchitektur von Lissabon bis Wladiwostok!
  • Abrüsten!

Seid dabei am Samstag, den 8. April ab 13h in Berlin Wedding auf dem Elise und Ottto Hampel Platz

Mehr dazu bei https://www.friedenskooperative.de/ostermaersche-2023-in-mehr-als-100-staedten
und für Berlin http://frikoberlin.de/
und der Flyer zum Berliner Ostermarsch https://www.aktion-freiheitstattangst.org/images/plakate/202304Ostermarsch.pdf


Kommentar: RE: 20230401 Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg!

"nuklearen Teilhabe der Bundeswehr", also deutsche Soldaten würden die Atomwaffen transportieren und abwerfen.
Das ist ja gefährlicher als das, was der angeblich verrückte Putin mit der Stationierung seiner Atomwaffen in Belarus (erst) jetzt macht.
Warum haben unsere Medien und Poltiker dann den Wahnsinn in Büchel und Ramstein nicht verdammt?

Su., 01.04.23 10:20


RE: 20230401 Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg!

Es ist auf jeden Fall ein typisches Dilemma.
Dass Waffen einen Krieg verkürzen können, auch beim Beispiel Vietnam, kann ich mir nicht vorstellen und muss dann evtl. damit leben, in der Putin- Vetsteher*innen- Ecke zu landen.
Ich werde beim Ostermarsch wenigstens an der Kundgebung in Gelsenkirchen teilnehmen, weil es das Mindeste ist, was ich tun kann.

Do., 01.04.23 13:14


RE: 20230401 Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg!

Wer hat denn gefordert, ausschließlich Waffenlieferungen zu stoppen? Was ich da lese und was auch gefordert wird, geht doch weit darüber hinaus. Ich habe noch niemanden gehört oder gelesen, der nicht gleichzeitig von Deeskalation und Verhandlungen gesprochen hätte. Und nun erzähl mir nicht, dass Man mit Russland erst verhandeln oder reden könne, sobald man eine Patt-Situation auf dem Schlachtfeld hat. Das ist grober Unfug. Zumindestens kann man alles Mögliche versuchen, um in Verhandlungsgespräche zu kommen. Das passiert aber nicht, wie du sicher nicht abstreiten wirst. Stattdessen richtet sich die Rüstungsindustrie (aber auch andere "Spieler") darauf ein, dass das noch jahrelang so weiter gehen wird (soll). Der norwegische Rüstungskonzern Nammo ist sicher nicht der einzige, der für die Lieferung von Munition expandieren will - u. a. mit der Begründung des Geschäftsführers Brandtzæg:
... dass die Nachfrage nach Artilleriegeschossen mehr als 15 Mal so hoch sei wie normal und dass die europäische Munitionsindustrie zwei Milliarden Euro in neue Fabriken investieren müsste, nur um die Nachfrage der Ukraine zu decken, ganz zu schweigen von anderen europäischen Ländern.
Expandieren wird man nicht, wenn der ganze Spuk in wenigen Wochen oder Monaten vorbei sein wird. Basierend auf der aktuellen undiplomatischen und ausschließlich eskalierenden und abblockenden Haltung nicht nur der deutschen Regierung, darf man wohl davon ausgehen, dass sich so schnell kein Ende finden lässt. Und genau das wird von den Friedensinitiativen gefordert.
In Deutschland gab es mal den Konsens, dass Deeskalieren und Vermitteln unsere Aufgabe ist. Das war wohl nicht allzu ernst gemeint...

Fr., 01.04.23 203:52


RE: 20230401 Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg!

Ja, UN-Friedenstruppen wäre eine Idee, aber welche Länder sind neutral genug um die stellen zu können?
Aber einen Waffenstillstand und gar Frieden garantieren die auch noch nicht.

Do., 02.04.23 09:58


RE: 20230401 Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg!

In wenigen Tagen starten die Ostermärsche! Aktuell sind es bereits über 100 Städte, in denen die Menschen auf die Straße gehen und ihrem Wunsch nach Frieden Ausdruck verleihen werden. Insbesondere die Forderung nach einem Waffenstillstand und Verhandlungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine wird auf vielen Plakaten zu lesen und bei vielen Reden zu hören sein. Nun heißt es, bis zum Start noch einmal kräftig zu mobilisieren, damit sich möglichst viele Menschen beteiligen und für Frieden aktiv werden.

Ne., 03.04.23 19:29


RE: 20230401 Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg!

Nach mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine haben sich die Bedingungen für Friedenspolitik etwas verbessert, wie die inzwischen an die 800.000 Unterschiften unter dem Manifest für Frieden
und der Erfolg der Berliner Demonstration vom 25. Februar 2023, gezeigt haben. Auch die kommenden Ostermärsche scheinen, soweit das im Vorfeld beurteilt werden kann, diese Tendenz zu bekräftigen.
Forderungen nach einem Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen werden inzwischen nicht nur in der Friedensbewegung und im Globalen Süden erhoben (s. u.a. die Initiativen Chinas oder Brasiliens), sondern es werden auch zunehmend Stimmen aus dem Mainstream einiger NATO-Länder laut, die für Diplomatie und Verhandlungen plädieren. Allerdings sollte das nicht zu einem blauäugigen Optimismus verleiten, denn der Weg zum Frieden bleibt sehr steinig. Aber die ermutigenden Ansätze motivieren uns dazu, den Druck für eine Beendigung des Tötens zu erhöhen.
Besorgniserregend ist und bleibt die weiterhin angestrebte horrende Aufrüstung in Deutschland und die Atomkriegsgefahr.

nie-wieder-krieg.org, 04.04.23 23:17


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Erstellt: 2023-04-01 09:00:32
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