22.09.2020 Mit dem Kopf lernen, nicht mit dem Handy

In Grundlagen investieren, nicht in Geräte

4 Milliarden Euro umfasst der Digitalpakt für die Schulen - und dieses Geld war versprochen worden im Herbst 2019 völig unabhängig von Corona. In den Schulen angekommen ist davon bisher wenig. Wegen Corona wird nun versucht dieses Geld in Hardware und Profite für die Internetprovider umzulenken.

Der gestrige Schulgipfel im Kanzleramt hat versprochen, dass

  • das Geld schneller fließen soll,
  • das jede/r Lehrer/in einen Dienst-Laptop bekommt,
  • ebenfalls Tablets für bedürftige Schüler angeschafft werden,
  • die Internetprovider eine Schüler-Flatrate für ca. 10€/Monat anbieten sollen.

Ansonsten soll der Anschluss der Schulen an ein Breitband-Internet beschleunigt werden - wie es schon seit Jahren heißt.

Beschäftigt sich eigentlich irgendjemand mit der Fortbildung der Lehrer?
Die Corona Maßnahmen fordern die Lehrer bereits stark. Mit den Tücken des Internets sind die meisten Lehrer nur am Rande, meist in ihrem Privatleben konfrontiert. Nun sollen sie ad hoc ohne Ausbildung mit einer seit Jahrzehnten zu großen Anzahl von Schülern pro Klasse diesen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wo bleiben die Curricula für digitales Lernen, für Datenschutz und Privatsphäre und wann sollen die Lehrer diese bearbeiten?
Immer, wenn wir im Rahmen unseres Bildungsprogramms in Schulen aktiv werden konnten, zeigte sich, dass die Lehrkräfte beim digitalen Wissen das schwächste Glied in der Kette/Klasse waren.

Welcher Lehrer kann etwas zu Open Source sagen oder kann die Gefahren in sozialen Netzwerken den Schülern glaubwürdig rüberbringen?

Während im Kanzleramt über Lüftungskonzepte, Abstands- und Maskenregeln diskutiert wird, bleiben die gesellschaftlichen Fragen, wozu die Digitalisierung der Schulen führen soll, auf der Strecke. Die Folge wird ein weiterer Anstieg der Zeit sein, die Schüler vor Handys, Tablets und der Mattscheibe verbringen.

Ach ja, das ist ja auch korrekt, denn Schulpolitik ist Ländersache - das Kanzleramt kümmert sich mehr um die Ankurbelung der Wirtschaft ...

Mehr dazu bei https://www.berliner-zeitung.de/lernen-arbeiten/corona-und-die-schulen-erneuter-gipfel-im-kanzleramt-li.106425


Kommentar: RE: 20200922 Mit dem Kopf lernen, nicht mit dem Handy

Die Lobby macht ihre Arbeit gut: Bitte keine Pseudo-Digitalisierung in der Schule (https://www.tagesspiegel.de/wissen/laptops-und-lernplattformen-bitte-keine-pseudo-digitalisierung-in-der-schule/26200362.html) Bertelsmann-Propaganda, wie man sie kennt. Kein Wort zum Thema Datenschutz, keines zum Thema freie Software, nur Geschwurbel und gefährliche Forderungen, wie z.B. die nach "adaptiver Lernsoftware", also Analyse des Lernfortschritts, der Stimmung, des Characters von Kindern durch AI.

De., 22.092020 10:29


RE: 20200922 Mit dem Kopf lernen, nicht mit dem Handy

Digitalisierung an der Schule? Finde ich gut!!
Damit die total verdummten Kids (Kein Kind ist Dumm! Sie alle werden dumm gemacht!!) noch weniger lernen und damit vorbildliche Sklaven des sich nun etablierenden Konzern-Faschismus werden! Wenn man es nicht merkt, tut es auch nicht so weh...

G., 22.09.2020 15:54


RE: 20200922 Mit dem Kopf lernen, nicht mit dem Handy

Mittlerweise ist aufgefallen, daß in den skandinavischen Ländern die Kinder immer weniger lesen. Die Digitalisierung der Schulen ist dort weiter fortgeschritten als hier.

Be., 23.09.2020 12:09


Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3bP
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Tags: #Digitalpakt #Schulen #Kinder #Corona #Schulgipfel #Provider #Wirtschaft #Fortbildung #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Transparenz #Informationsfreiheit #sozialeNetzwerke #Microsoft #Apple #Google
Erstellt: 2020-09-22 08:53:47
Aufrufe: 879

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