11.01.2020 NATO Manöver DEFENDER 2020

"Deutschland wird für die NATO zur logistischen Drehscheibe"

Diese sehr beunruhigende Feststellung hat die Bundeswehr auf ihrer Webseite getroffen:

"Transportkolonnen in der Nacht auf deutschen Autobahnen, lange Güterzüge, die durch deutsche Bahnhöfe gen Osten rollen, Panzer auf Binnenschiffen im Ruhrgebiet: Wenn die Amerikaner im kommenden Jahr mit Defender Europe 20 die Verfahren zur Verlegung von umfangreichen Kräften aus den USA nach Osteuropa üben, wird Deutschland aufgrund seiner geo-strategischen Lage im Herzen Europas zur logistischen Drehscheibe."

Besonders betroffen vom bevorstehenden Großmanöver DEFENDER 2020 werden die Straßenverbindungen

Düsseldorf – Hannover – Magdeburg – Frankfurt/O,
Düsseldorf – Mannheim – Nürnberg – Dresden – Görlitz und
Bremerhaven – Hannover – Frankfurt/M – Mannheim

Die dann eingeflogenen 20.000 US Soldaten werden sich dann mit ihren Mitkämpfern aus andern NATO Staaten und der Bundeswehr über die  "Rasträume" Rheindalen, Augustdorf, Burg Lehnin, Oberlausitz, Garlstedt, Stadtallendorf und Frankenberg, Garlstedt, Burg und Oberlausitz bewegen. "Ümweltfreundlich" wird man auch versuchen, eine Reihe von Transporten mit der Bahn abzuwickeln. Wir hatten über den Vertrag über 1300 Züge pro Jahr mit der Deutschen Bahn bereits im letzten Jahr berichtet Bahn-Verspätung wegen Vorfahrt für's Militär .

Das Manöver ist für den zeitraum April - Mai geplant, es wird aber auch schon vorher und danach zu Truppenbewegungen bis an die "ausgedachte Front" kommen. Neben den 20.000 US Soldaten werden 17.000 NATO Soldaten aus Europa und noch einmal 7.000 US Nationalgardisten teilnehmen. Auch das bekräftigt, dass es sich bei DEFENDER 2020 um ein Manöver der US Streitkräfte handelt, denen die "NATO-Beimanöver" Astral Knight; Allied Spirit XI; Dynamic Front; Joint Warfighting Assessment; Saber Strike; Swift Response; Trojan Footprint nur angegliedert sind.

Was soll der Wahnsinn?

Auf diese Frage gibt es leider auch keine beruhigende Antwort.

  • Ursula von der Leyen spricht offen von der "Wiederkehr der Konkurrenz großer Mächte".
  • Ähnliche Aussagen, wie auch das "Sichern der Handelswege und deutscher Interessen in der Welt" sind von den (vor-) letzten Bundespräsidenten überliefert.
  • Im Jahr 2019 sprengten die NATO-Militärausgaben mit 1,04 Mrd. Dollar erstmals die „magische“ Marke von 1.000 Mio. Dollar.
  • Für 2020 wird allein Deutschland erstmals Militärausgaben von rund 55 Mrd. Dollar (50 Mrd. Euro) bei der NATO melden – schon das ist annähernd so viel, wie die etwa 60 Mrd. Dollar, auf die das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI das russische Militärbudget beziffert.

Nun könnte man annehmen, dass irgendwelche Bundeswehrstrategen wirklich befürchten, dass von Russland eine Gefahr ausgehen könnte. Aber selbst der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, kritisierte Annahmen scharf, die annehmen, dass Russland willens wäre, in ein NATO-Land einzumarschieren: "Völlig absurd [...] einseitig, unvollständig und einer rationalen Überprüfung nicht standhaltend. […] Putin weiß, dass dies die völlige internationale Isolation zur Folge hätte – mit unübersehbaren politischen und wirtschaftlichen Folgen für das Land."

Es geht also wieder einmal darum, den angeblichen Gegner totzurüsten, wie es in den Augen der Pentagon-Strategen Ende der 80-iger Jahre mit der Sowjetunion gelungen ist. Dies geschieht auf Kosten der Menschen, nicht nur in Russland und China, sondern diese Verschiebung der Mittel zugunsten der Aufrüstung hat auch gravierende Folgen für die Lebensbedingungen bei uns.

Die Friedensbewegung bereitet sich auf Defender 2020 vor. In der Abschlusserklärung einer erste Aktionskonferenzheißt es: "Das Manöver ist ein Umweltdesaster, eine wahnwitzige Verschwendung von Ressourcen und eine Zerstörung vielfältiger Natur. Es ist ein aktiver Beitrag des Militärs zur drohenden Klimakatastrophe. Die Gründe für seine Ablehnung sind vielfältig: politisch, militärisch, geostrategisch, ethisch, moralisch, historisch, klima-und umweltbedingt, verkehrs- und infrastrukturtechnisch. Diese umfassende Ablehnung sollte zu einer Koalition der Vielfalt, der unterschiedlichsten Akteure und der vielfältigen Aktionen sowie der internationalen Zusammenarbeit entwickelt werden.“

Aktion Freiheit statt Angst arbeitet seit Jahren in der Kooperation für den Frieden mit und wird Aktionen gegen dieses Kriegsschauspiel unterstützen.

Mehr dazu bei http://www.imi-online.de/2020/01/10/grossmanoever-defender-2020/
und https://www.imi-online.de/download/IMI-Analyse2020-2-Defender2020.pdf


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Erstellt: 2020-01-11 10:33:05
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