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Psychometrik als datengetriebener Nebenzweig der Psychologie
Alexander Nix, Chef von Cambridge Analytica behauptet, Donald Trump habe die US-Präsidentschaftswahl dank Big-Data-Analysen seiner Firma gewonnen. Der CEO von Cambridge Analytica hat auch die Brexit Befürworter in Großbritannien beraten.
Michal Kosinski, ein 34-jährige Forscher, der 2014 am Department für Psychometrik an der Universität Cambridge arbeitete, hatte seit 2008 diese Forschungsrichtung vorangetrieben. Er hatte mit anderen zusammen, die seit den 1980ern bekannten fünf Persönlichkeitsdimensionen in der Psychologie, die Big Five:
- Offenheit (Wie aufgeschlossen sind Sie gegenüber Neuem?),
- Gewissenhaftigkeit (Wie perfektionistisch sind Sie?),
- Extraversion (Wie gesellig sind Sie?),
- Verträglichkeit (Wie rücksichtsvoll und kooperativ sind Sie?) und
- Neurotizismus (Sind Sie leicht verletzlich?)
durch Big Data berechnen zu lassen. Dazu stellte er Nutzern von Facebook in dem System Fragen, das Programm hieß MyPersonality - und Tausende gaben ihre Daten preis.
Bereits 2012 konnte die Forschergruppe nachweisen, dass 68 Facebook-Likes eines Users vorhersagen
- welche Hautfarbe er hat (95-prozentige Treffsicherheit),
- ob er homosexuell ist (88-prozentige Wahrscheinlichkeit),
- ob Demokrat oder Republikaner (85 Prozent).
Auch Intelligenz, Religionszugehörigkeit, Alkohol-, Zigaretten- und Drogenkonsum konnten sie vorhersagen.
- 70 Likes reichen, um die Menschenkenntnis eines Freundes zu überbieten,
- 150 um die der Eltern,
- mit 300 Likes kann die Maschine das Verhalten einer Person eindeutiger vorhersagen als deren Partner.
Anfang 2014 interessiert sich die Firma SCL – Strategic Communications Laboratories, die Mutterfirma von Cambridge Analytica, für seine Ergebnisse und für ihn. Mit seinen Forschungsergebnissen beruht der Erfolg des Marketings von Cambridge Analytica auf der Kombination dreier Elemente:
- psychologische Verhaltensanalyse nach dem Ocean-Modell,
- Big-Data-Auswertung und
- Ad-Targeting, das ist personalisierte Werbung,
denn im Wahlkampf reicht es nicht zu wissen, was die Menschen sich wünschen sondern ihre Wünsche müssen in eine bestimmte Richtung gesteuert werden.
Wie dies bis zum Einzelnen funktioniert, beschreibt Michal Kosinski in seinen Vorträgen, in denen er jetzt vor der Verwendung seiner eigenen Forschungsergebnisse warnt.
Mehr dazu bei https://www.dasmagazin.ch/2016/12/03/ich-habe-nur-gezeigt-dass-es-die-bombe-gibt/
und http://www.deutschlandfunk.de/politik-4-0-online-manipulation-der-waehler.684.de.html
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Kommentar: RE: 20161212 Online-Manipulation von Wählern
Der Artikel "Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt" ist mit etwas Vorsicht zu genießen. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass dieser Artikel hier ähnlich einseitig geschrieben ist, beinhaltet er doch ein paar valide Kritikpunkte: http://meedia.de/2016/12/05/karriere-einer-linken-verschwoerungstheorie-die-angeblich-unheimliche-macht-der-algorithmus-alchimisten-von-cambridge-analytica/
T., 12.12.2016 10:56
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Created: 2016-12-12 08:25:24
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