Der Fußabdruck der Reichen
Oxfam hat in seinem aktuellen Bericht "Carbon Inequality Kills" den CO2-Verbrauch der reichsten Menschen mit den Durchschnittsverdienern, sowie den Ärmsten auf der Erde untersucht. Die Ergebnisse machen deutlich wie wichtig die Einführung einer Vermögenssteuer wäre - und wie umweltschädlich und unmenschlich sich die FDP mit ihren aktuellen "Wirtschaftsvorschlägen" verhält.
Die Zahlen von Oxfam weisen nach:
- Der CO2-Fußabdruck eines superreichen Europäers, der fast eine Woche lang Superjachten und Privatjets benutzt hat, entspricht dem lebenslangen CO2-Fußabdruck einer Person, die zu den ärmsten ein Prozent der Welt gehört.
- Ein ultrareicher Europäer fliegt im Durchschnitt 140 Mal pro Jahr. Dabei produziert er so viel CO2 wie ein repräsentativer Europäer in über 112 Jahren.
- Auf seinen Yachten verbraucht ein ultrareicher Europäer im Durchschnitt so viel CO2, wie ein normaler Europäer in 585 Jahren.
Außerdem kontrolliert das reichste Prozent der Menschen 43 Prozent des weltweiten Finanzvermögens und ihre Entscheidungen haben Auswirkungen auf die wirtschafliche Entwicklung. 40 Prozent der Investitionen von Milliardären gehen laut der Oxfam-Studie in stark verschmutzende Branchen wie Öl, Bergbau, Schifffahrt und Zement.
Erinnern wir uns an unseren Artikel G7-Staaten schulden armen Ländern Billionen, so werden diese unvorstellbaren Summen auch von Oxfam genannt:
- Von dem Jahr 1990 bis 2050 belaufen sich die wirtschaftlichen Kosten, die durch das Verhalten des reichsten ein Prozent der Weltbevölkerung entstehen, auf 52,6 Billionen Dollar.
- Ein Großteil des Schadens 44 Billionen Dollar – wird in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu spüren sein.
- Allein die Investitionsemissionen der 50 reichsten Milliardäre der Welt in einem Jahrzehnt (zwischen 2018 und 2028) werden bis zum Jahr 2050 einen wirtschaftlichen Schaden von 250 Milliarden Dollar verursachen.
Selbst wenn man die Schäden aus der Vergangenheit - zum Nachteil des Südens - einfach vergisst, so bleibt doch die Tatsache, dass die Länder des Südens durch das Verhalten der Industriestaaten weiterhin jährlich erhebliche Verlust an ihrem BIP zu tragen haben.
Mehr dazu bei https://www.telepolis.de/features/Extreme-Ungleichheit-Superreiche-zerstoeren-das-Klima-in-extremen-Mass-10002227.html
und https://policy-practice.oxfam.org/resources/carbon-inequality-kills-why-curbing-the-excessive-emissions-of-an-elite-few-can-621656/
Kommentar: RE: 20241103 Inequality Kills
Den Fußabdruck der (Groß-)Städte zu betrachten, wäre auch interessant.
Für Schweden hat die Organisation 'Hela Sverige ska leva' dazu einen Bericht veröffentlicht. Demnach geht von den Großstädten eine unverhältnismäßig große Emission von Klimagasen aus.
Die Problematik hat mit dem i.a. höheren Wohlstand in den Städten zu tun, und daß sich das in einem ressourcen-intensiven Massenkonsum ausdrückt.
https://www.helasverige.se/kunskap-och-media/hallbarhet-i-hela-sverige/
Be., 03.11.24 10:48
Kommentar: RE: 20241103 Inequality Kills
Ich verstehe die Lösungsvorschläge nicht. Was genau soll ich machen?
Ka., 03.11.24 12:35
Kommentar: RE: 20241103 Inequality Kills
nicht überreich sein!
Ho., 03.11.24 13:35
Kommentar: RE: 20241103 Inequality Kills
Klimaziele der EU in weiter Ferne: Neue Klimaklage gegen Bundesregierung
Die Deutsche Umwelthilfe verklagt erneut die Bundesregierung, denn diese tue nicht genug dafür, die EU-Klimaziele einzuhalten. Es geht um viel Geld.
Klimaziele der EU in weiter Ferne: Neue Klimaklage gegen Bundesregierung
https://taz.de/Klimaziele-der-EU-in-weiter-Ferne/!6046403//
St., 03.11.24 14:46
Kommentar: RE: 20241103 Inequality Kills
Was ist an den Vorschlägen nicht zu verstehen. Besteuerung von Reichtum (Vermögens und Erbschaftssteuer, Übergewinnsteuer) und Verbot bzw. extreme Besteuerung von Luxuskonsum. Dafür kann man mobilisieren. Es gibt in der Bevölkerung dafür auch mehr Unterstützung wie für Klebeaktionen auf Autobahnen und Zubringern. Und man kann Parteien wählen, die gewillt sind das umzusetzen. Mittelfristig kommt man aber auch nicht an der Vergesellschaftung von Energieversorgern und Schlüsselindustrien vorbei. Konversion ist dafür das Stichwort.
Doch es bedarf auch einer anderen sozial-ökologischen Industriepolitik: Denn für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs braucht es eine entsprechende Produktion von Schienenfahrzeugen, E-Bussen, Straßenbahnen, E-Bikes etc. Eine Produktion, die zu einem erheblichen Teil in Deutschland gehalten werden sollte. Die erwähnte Erklärung von Gewerkschaften und Umweltinitiativen fordert u.a. eine «Mindestwertschöpfungsquote von 50 Prozent [...] in Deutschland bei der Fahrzeugbeschaffung öffentlicher Verkehrsunternehmen».
Dies erfordert Planungssicherheit für Unternehmen, aber auch ein Eingreifen der öffentlichen Hand, wenn private Unternehmen nicht mehr Willens sind, Standorte in der Bus- oder Schienenfahrzeugindustrie zu erhalten und für die Transformation fit zu machen. Studien (z.B. «Spurwechsel» 2022 der Rosa-Luxemburg-Stiftung oder von M-Five/Frauenhofer Institut 2020) belegen, welch hohes Beschäftigungspotenzial dort zu heben wäre, mit tariflich hohen Standards. Dabei gilt für uns: Eine alternative sozial-ökologische Industriepolitik verfolgt auch das Ziel von Abrüstung und Rüstungskonversion.
https://www.rosalux.de/dokumentation/id/52186/nach-links-abbiegen-spurwechsel-fuer-eine-gerechte-mobilitaetswende
Be., 03.11.24 18:52
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3DD
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8954-20241103-inequality-kills.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8954-20241103-inequality-kills.htm
Tags: #Superreiche #Klima #Fußabdruck #Vergleich #Statistik #Natur #Wachstumsideologie #Energiewende #Umwelt #Verhaltensänderung #Diskriminierung #Ungleichbehandlung #Vermögenssteuer
Erstellt: 2024-11-03 09:25:55 Aufrufe: 209
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