08.02.2022 Europa darf sich US Druck nicht beugen

Wege zu einer neuen Sicherheitsarchitektur

Seit gestern bestimmt scheinbar der US Präsident die deutsche Außenpolitik. Über die Absprache von "konsequenten teuren Schritten"  gegen Russland ist Präsident Biden hinaus gegangen und hat ein Aus für die Ostsee Pipeline Nordstream 2 gefordert, deren Aus wegen der gewünschten Flüssiggas Lieferungen aus den USA für diese so entscheidend sind.

Dass auch die US Medien alles versuchten Kanzler Scholz in die Nordstream Falle zu locken, war zu erwarten. Für die USA geht es dabei um viel - aber nicht um den Frieden. Im Gegenteil, ein Verlust der ca. 6-8 Milliarden Euro für den Bau von Nordstream 2 würde Russland demütigen, einen schweren wirtschaftlichen Schaden für das Land darstellen und die Stimmung weiter aufheizen.

Spannungsabbau und Abbau von Feindbildern

... sind dringend nötig, schreibt Klaus Moegling bei Telepolis - lesenswert. Dafür war der Besuch von Präsident Macron in Moskau allemal hilfreicher als die Vorführung gestern in Washington. Auch die Bemühungen der deutschen Regierung zur Wiederbelebung direkter Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind viel wichtiger als die gefährlichen Waffenlieferungen durch Großbritannien und die USA, sowie weitere Truppenstationierungen an der russichen Grenze entgegen den Abkommen mit Russland aus den 90-iger Jahren. Welche Auswirkungen türklische Drohnenlieferungen auf das Minser Abkommen hatten, konnten wir kürzlich thematisieren ( Einsatz bewaffneter Drohnen im Donbass ).

Zu vermissen ist wieder einmal eine friedenstiftende Stimme der UNO. Scheinbar geht diese immer in Deckung sobald die US Regierung "handelt". Es ist deshalb dringend notwendig, dass Europa für sich tätig wird und nach den eigenen Interessen handelt. Dass es Handlungsmöglichkeiten gibt, zeigt auch der Telepolis Artikel auf. Die Handlungsnotwendigkeit ist dort im letzten Absatz zusammengefasst:

Der Nato, der Russischen Föderation, der VR China, der EU und der OSZE sowie vor allem der UNO kommen hier die entscheidenden Aufgabenstellungen in Zusammenarbeit aller Staaten und transnationalen Regionen zu, um einen dritten Weltkrieg zu vermeiden und auch den nächsten Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen.

Die Medien sprechen seit einiger Monaten über die Möglichkeit eines Krieges in Europa - über Jahrzehnte war so etwas unvorstellbar - und die Menschen beginnen viel zu langsam zu realisieren, dass dies wirklich passieren könnte.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Welcher-Weg-fuehrt-zu-einer-neuen-Sicherheitsarchitektur-6304349.html
und einige aktuelle Termine der Friedensbewegung https://www.aktion-freiheitstattangst.org/events/events.htm#akt


Kommentar: RE: 20220208 Europa darf sich US Druck nicht beugen

6 Milliarden Euro in Stahl und Arbeit in die Ostsee zu versenken, wäre der größte Wahnsinn. Das grenzt ja schon an den Wahnsinn der Aufrüstung der letzten Jahre. Sicher ist Gas nur eine Übergangstechnologie aber die brauchen wir zu Versorgunssicherheit anstelle der AKWs.

Ha., 08.02.22 11:59


RE: 20220208 Europa darf sich US Druck nicht beugen

Sind wir eine Bananenrepublik?
Bei der Pressekonferenz Biden-Scholz erklärt Biden auf die Frage wie man denn NordStream2 verhindern möchte sehr einfach:
We(!) are able to do it.
Meint er damit ein U-Boot Torpedo? Auf jeden Fall schlägt er damit jede Verhandlungslösung aus. Genauso könnte Putin sagen: Wir sind auch fähig Washington in eine atomare Hölle zu verwandeln.
Es geht nicht darum was möglich wäre, sondern was den Frieden bewahrt.

Sa., 08.02.22 18:53


Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3kN
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7919-20220208-europa-darf-sich-us-druck-nicht-beugen.htm
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Erstellt: 2022-02-08 09:00:24
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