Immer mehr Staaten arbeiten an Hintertüren
Die Bundesregierung will dem Verfassungschutz (u.a. Geheimdiensten) mit einem neuen Gesetz zur Quellen-Telekommunikationsüberwachung auch die Überwachung für verschlüsselte Messenger erlauben - der Staatstrojaner soll ausgebaut werden. Die Überwachung auf(!) dem Endgerät, PC oder Smartphone, des Bürgers soll eingesetzt werden, weil die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vieler Kommunikationsprogramme das für staatliche und private Überwacher viel einfachere Mitlesen auf den Server im Netz unmöglich macht.
Die großen Player, wie die Five-Eyes-Nationen USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland, wollen den laufenden "Crypto War" auf andere Art gewinnen. Zusammen mit Indien und Japan veröffentlichten diese Staaten ein "internationales Statement", in dem sie einfach die sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung als "ernsthaftes Risiko für die öffentliche Sicherheit" beschreiben.
Sie fordern die Technologiefirmen auf, in Kooperation mit ihnen "vernünftige, technisch machbare Lösungen" zu entwickeln - d.h. diese sollen entweder die Verschlüsselung schwächen oder für staatliche Stellen Hintertüren einbauen. Für ihre eigene Komunikation forderten die Unterzeichner aber weiterhin, dass sie eine "starke", von Verschlüsselung auch von Endgeräten und Diensten zum Schutz persönlicher Informationen und der Privatsphäre, des "geistigen Eigentums", von Geschäftsgeheimnissen und der Cybersicherheit wünschen.
Sicher oder Hintertür?
Ist das Schizophrenie? Einerseits sagen sie: Verschlüsselung sei ein "existenzieller Anker für das Vertrauen in der digitalen Welt". Andererseits wollen sie bei sexuellen Missbrauch von Kindern, "gewalttätigen Straftaten", Terrorpropaganda und dem Planen von Anschlägen auf einfache Weise mitlesen. Dass sie das auch gern bei der Wirtschaftsspionage gegeneinander machen möchten und auch tagtäglich tun, sagen sie lieber nicht.
Der "Crypto-War", der Kampf der Verschlüssler gegen die Entschlüssler, wird in jedem Fall weitergehen. Unsere Aufgabe bleibt darüber aufzuklären, dass die Privatsphäre aber auch die wirtschaftlichen Interessen gefährdet werden, wenn man den Menschen eine unbeobachtete Kommunikation verbieten will.
Stoppt den Staatstrojaner!
Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Five-Eyes-plus-Durchgehende-Verschluesselung-gefaehrdet-oeffentliche-Sicherheit-4926978.html
Kommentar: RE: 20201029 Angriff auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Hintertüren schaden allen - auch dem Macher der Hintertür, siehe Fefes Meldung von heute:
Kennt ihr den schon? Juniper hatte eine Backdoor für die NSA in ihren Produkten, und die wurde dann von einem anderen Geheimdienst benutzt.
In a previously unreported statement to members of Congress in July seen by Reuters, Juniper said an unnamed national government had converted the mechanism first created by the NSA. The NSA told Wyden staffers in 2018 that there was a “lessons learned” report about the Juniper incident and others, according to Wyden spokesman Keith Chu.
https://diasp.eu/people/38561fe0eb3801366498543d7eeced27
Melanie, 29.10.2020 09:35
RE: 20201029 Angriff auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Ich habe auch seltsames beobachtet:
Telkos mit Wire über einen aktuellen Firefox Browser - alles paletti.
Firefox wollte ein Update und ich habe mich drauf eingelassen
Wire sagt beim Anruf: "Ihr Browser lässt keine Ende-Zu-Ende Verschlüsslung zu. Verwenden Sie ...
Ist jetzt Mozilla unsicherer geworden oder ist Wire nach seiner US Beteiligung auf dem Rückzug?
Rainer, 29.10.2020 09:55
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3ct
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7436-20201029-angriff-auf-die-ende-zu-ende-verschluesselung.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7436-20201029-angriff-auf-die-ende-zu-ende-verschluesselung.htm
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Erstellt: 2020-10-29 09:11:47 Aufrufe: 922
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