Waffen der Bundeswehr sind so geheim ...
... dass sie selbst beim Reparieren nicht zuschauen darf.
Unglaublich, aber wahr, für ein Drittel ihrer insgesamt 53 Hauptwaffensysteme hat die Bundeswehr Selbstreparaturverzichtserklärungen unterzeichnet. Auch der Eurofighter und die Fregatte F125, Hubschrauber und Panzer, insgesamt 20 wichtige Waffensysteme dürfen die Soldaten und Bundeswehrangestellten nicht mehr selbst reparieren. Das hat das Bundesverteidigungsministerium auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion bestätigt.
Nicht einmal zuschauen dürfen Bundeswehr-Mechaniker bei der Reparatur von 13 dieser Waffensysteme. Also alles scheint sehr geheim zu sein, so dass sogar Beamte mit besonderer Treueverpflichtung zum Staat so etwas nicht sehen dürfen. Noch besser ist die Begründung des Bundesverteidigungsministerium, dass da auch Komponenten dabei sind, die nur mit hochkomplexen Messverfahren oder Elektronik untersucht werden könnten. Für diese sei "der Erwerb der Eigentumsrechte für eine Instandhaltung extrem teuer".
Das hört sich ja na, wie bei Software Lizenzen, wo drin steht, dass man nur ein Nutzungs- aber kein Eigentumsrecht besitze. Wenn ich etwas kaufe, dann sollte es mir auch gehören und ich muss es auseinandernehmen dürfen. Wenn ich es dann nicht wieder zusammen bekomme, ist es mein Problem.
Was folgt nun aus den Selbstreparaturverzichtserklärungen? Von 44 Leopard-2-Kampfpanzern der Panzerlehrbrigade 9 in Munster waren im Februar 2018 35 kaputt, von 14 Marder-Schützenpanzern elf. Die U-Boot-Flotte ist z.Zt. überhaupt nicht einsatzbereit.
Na ja, das dient zumindest der Sicherheit der Soldaten, da kann ihnen nichts passieren - und der Soldat oben links hat sein "schief schießendes G-36 Gewehr" auch schon entsorgt ...
Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Vertraege-der-Bundeswehr-verbieten-ihr-das-Reparieren-von-Waffen-4317035.html
Kommentar: RE: 20190226 Selbstreparaturverzichtserklärungen !?
Das ist entweder #Korruption oder eine gerdaezu unglaubliche #Unfähigkeit.
Ha., 26.02.2019 11:06
RE: 20190226 Selbstreparaturverzichtserklärungen !?
Hmm, ist nicht neu. Ist eine Art der (Rüstungs-)Wirtschaftsförderung durch die Regierung. Schon in den 90'ern waren beim Bund ganze Platinen tauchlakiert, damit Reparaturen und somit Vertragsverletzungen beim Hersteller sichtbar wurden.
Ich hab damals als Soldat einen Werkstattleiter gehabt, der sagte: Wenn es zum Krieg kommt musst Du den Kram reparieren können. Wir werden dann keine Zeit haben das für 9 Monate einschicken zu lassen, also fang schon mal an und lern das Gerät auch von innnen kennen. Alles weitere nahm er auf seine eigene Kappe.
C., 26.02.2019 11:48
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Erstellt: 2019-02-26 08:51:48 Aufrufe: 1058
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