20.09.2016 Zensurversuche bei Juncker-Interview

YouTube übte massiven Druck auf Video-Bloggerin aus

Die EU-Kommission möchte auch bei jungen Europäern glänzen. Also kam man auf den Gedanken 3 BloggerInnen aus drei EU Staaten die Gelegenheit zu geben Herrn Juncker auf Youtube zu interviewen.

Eine französische, ein deutscher und ein polnischer YouTuber hatten jeweils ca. 20 Minuten Zeit, um ihre Fragen zu stellen. Laetitia Birbes, die französische YouTuberin, hat nun ein versteckt gefilmtes Video veröffentlicht, in dem klar zu sehen ist, wie ein YouTube-Mitarbeiter sie bei der Notizbesprechung zu überzeugen versucht (man könnte auch sagen bedroht), nicht die „falschen“ Fragen zu stellen.

Zuerst droht er mit der "roten Flagge" und dann ganz direkt: "Du stellst Mr. Juncker schon sehr schwierige Fragen, du sprichst über Lobbying von Unternehmen. Du möchtest nicht auf der falschen Seite von YouTube, der Europäischen Kommission oder den Leuten, die dir vertrauen, stehen … außer dir ist eine lange Karriere auf YouTube egal." (Übersetzung von netzpolitik.org)

YouTube hingegen hätte es besser gefunden, wenn sie über Junckers Hund oder sein Handy Fragen gestellt hätte. Sie ließ sich jedoch nicht davon abbringen zum Thema Luxleaks, bei dem Jean-Claude Juncker, dem damaligen Regierungschef von Luxemburg vorgeworfen wurde, milliardenschwere Steuergeschenke an internationale Firmen vergeben zu haben, zu fragen: "Wäre es nicht so, wie einem Bankräuber den Posten des Polizeichefs zu geben?"

Festzustellen bleibt in jedem Fall: YouTuber sind im Regelfall vollkommen abhängig von dieser Plattform und damit auch erpressbar.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2016/interviews-mit-juncker-youtube-uebte-massiven-druck-auf-video-bloggerin-aus/

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Tags: #Zensur #Informationsfreiheit #Anonymisierung #Meinungsmonopol #Meinungsfreiheit #Pressefreiheit #Internetsperren #Netzneutralitaet #OpenSource #Interview #Juncker #Blogger #Youtube #Grundrechte #Menschenrechte
Erstellt: 2016-09-20 07:18:14
Aufrufe: 1760

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