17.07.2016 Demokratie bleibt dem Verfassungsschutz fremd

Blüten bei der "Buchführung" des Bundesamtes für Verfassungsschutz

Aus dem NSU Skandal ist der Verfassungsschutz (VS) ohne Schäden und sogar gestärkt herausgekommen.

Also kann man weiter jährlich einen Verfassungsschutzbericht entwerfen, die neuste Ausgabe stellte Innenminister Thomas de Maizière und BfV-Chef Hans-Georg Maaßen am 28. Juni 2016 vor.

Linksextremisten zählte dieser Bericht 26.700 "nach Abzug von Mehrfachmitgliedschaften". Gezählt werden neuerdings "gewaltorientierte" und nicht mehr nur "gewaltbereite" Extremisten. Dadurch rutschen weitere Mitglieder der Linken in diesen Topf.

Die Definition macht sich der VS ohne Rücksicht auf das Grundgesetz einfach: "Linksextremismus zielt auf die Überwindung der bestehenden „bürgerlichen“, „kapitalistischen“ Staats- und Gesellschaftsordnung, die durch ein kommunistisches oder ein „herrschaftsfreies“, anarchistisches System ersetzt werden soll."

Die "Linksextremisten" findet man nach Ansicht des VS in allen "politischen und gesellschaftlichen Aktionsfeldern". Es "geht [es] ihnen nicht um die bloße Behebung gesellschaftlicher Missstände, sondern um eine revolutionäre Veränderung." Waren das früher "Atomkraftwerke oder die kapitalistische Globalisierung und die Friedenspolitik", so wenden sie (die "Linksextremisten") sich "heute gegen Gentrifizierung, Neonazis und für Geflüchtete und maßen sich an demokratische Grundrechte zu verteidigen."

2 Beispiele dazu:

Fazit: Im Verfassungsschutzbericht herrscht noch immer der Kalte Krieg im Innern. Allein schon die Bezeichnung dieser Gesellschaftsordnung als "kapitalistisch" deutet auf eine "verfassungsfeindliche" Gesinnung hin, obwohl das Grundgesetz dazu keine Aussage trifft. Es ist nicht legitim, die "Sicherheits- und Justizbehörden" zu kritisieren oder ihre Opfer unterstützen zu wollen.

Mehr dazu bei http://www.grundrechtekomitee.de/node/797

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Erstellt: 2016-07-17 08:36:19
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