Vier Millionen Menschen ohne medizinische Versorgung
Nach der mehrfachen Bombardierung der Klinik von Ärzte ohne Grenzen durch US-Flugzeuge vor 3 Nächten hat sich die Hilfsorganisation aus der Stadt zurückgezogen.
Ärzte ohne Grenzen hatte allen Konfliktparteien die genauen Geodaten ihrer Einrichtungen vorsorglich mehrfach übermittelt, zuletzt am 29. September. Trotzdem flogen die US-Bomber im Abstand von 15 Minuten zwischen 2.08 bis 3.15 Uhr Ortszeit mindestens 3 Angriffe, die gezielt Teile der Klinik zerstörten, umliegende Häuser wurden nicht getroffen. In der Klinik sind 24 Menschen getötet worden und viele verletzt.
Mit dem Rückzug der Hilfsorganisation haben die US-Militärs das geschafft, was den Taliban mit der Eroberung der Stadt am letzten Montag nicht gelungen war. 4 Millionen Menschen in der Region Kunduz müssen künftig auf die einzige medizinische Versorgung verzichten. Alle Patienten seien an Gesundheitseinrichtungen in die Stadt Pul-e-Chumri in der Nachbarprovinz oder in die Hauptstadt Kabul verwiesen worden.
„In keinem Fall kann die Bombardierung eines funktionierenden Krankenhauses gerechtfertigt sein“, hieß es von Ärzte ohne Grenzen, die auch die anwesenheit von Taliban-Kämpfern bestritt. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte: „Keiner unserer Kämpfer war zum Zeitpunkt des Angriffs ein Patient der Klinik.“
Anmerkung: Wir sind gespannt, welche Auszeichnung die Verantwortlichen diesmal bekommen. Bundeswehr Oberst Klein wurde nach der Tötung von 142 Menschen inzwischen zum General befördert.
Update 19.10.2015: US-Panzer rollt durch die Klinik-Ruinen und zerstört möglicherweise Beweise für das Kriegsverbrechen https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/5217-20151019-panzer-zerstoerte-beweise-in-kunduz-hospital.htm
Alle Artikel zu
- Schule ohne Militär,
- Militär,
- Bundeswehr,
- Aufrüstung,
- Waffenexporte,
- Drohnen,
- Frieden,
- Krieg,
- Friedenserziehung,
- Menschenrechte,
- Zivilklauseln,
Kommentar: RE: 20151005 "Ärzte ohne Grenzen" aus Kunduz gebombt
In der afghanischen Provinzhauptstadt mit 300.000 Einwohnern setzt das US-Militär Kampfflugzeuge gegen vereinzelte "gefährliche Individuen" ein. So der Begriff den die US-Streitkräfte in Afghanistan in ihrem Bericht zu den möglicherweise augetretenen "Kollateralschäden" benutzen.
Das Krankenhaus in Kundus, das auf die Behandlung von Kriegsverletzungen spezialisiert war, ist das einzige seiner Art in ganz Nordostafghanistan.
Diese Bombardierungen waren Absicht. So wurde das Krankenhaus erstmals gegen 2.10 Uhr von einer Bombe getroffen. Ab 2.19 Uhr alarmierte das Personal telefonisch zunächst das NATO-Kommando in Kabul und kurz darauf auch Militärstellen in Washington. Die Angriffe wurden dennoch mit kurzen Unterbrechungen bis 3.13 Uhr fortgesetzt.
Diese Angriff war nur einer von vielen - von Jahresanfang bis Ende August hat die US-Luftwaffe nach eigenen Angaben 282 "Angriffe mit Waffeneinsatz" geflogen. ...
Afsane Bahar, 05.10.2015 11:00
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/2wM
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/5192-20151005-aerzte-ohne-grenzen-aus-kunduz-gebombt.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/5192-20151005-aerzte-ohne-grenzen-aus-kunduz-gebombt.htm
Tags: #SchuleohneMilitaer #Militaer #USA #Afghanistan #Krankenhaus #Kunduz #AerzteohneGrenzen #Bundeswehr #Aufruestung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln
Erstellt: 2015-10-05 08:40:20 Aufrufe: 2289
Kommentar abgeben